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Preussen, Vereinstaler 1870 C

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Preußen
Vereinstaler 1870 C
Av.: Wilhelm I.
Rs.: Adler
Geprägt von 1867-1871
Prägestätte Frankfurt

 

Historisches

Wilhelm I., mit vollem Namen Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen (1797-1888), aus dem Haus Hohenzollern war von 1861 bis zu seinem Tod König von Preußen und seit der Reichsgründung 1871 erster Deutscher Kaiser. Dass Wilhelm in der Zukunft deutscher Kaiser werden würde, war bei seiner Geburt noch nicht abzusehen, war er doch nur der zweitgeborene Sohn von Friedrich III. und Luise von Preußen und sollte zu diesem Zeitpunkt nicht einmal den Thron von Preußen erben. Deshalb schlug er zunächst eine militärische Laufbahn ein und wohnte bereits während der Befreiungskriege 1813/14 als Beobachter Schlachten bei. In den 1820er Jahren übernahm der Prinz zusätzlich kleinere diplomatische Aufträge. So reiste er 1826 nach Russland, um Zar Nikolaus I. einen Antrittsbesuch abzustatten. Sein Aufenthalt fiel in die Zeit kurz nach dem Dekrabistenaufstand, was bei ihm eine lebenslange Furcht vor Revolutionen entstehen ließ. Fortan glaubte er, wie viele Politiker und Monarchen des Vormärz, an geheime Verschwörungen welche auf den Sturz den Sturz der gekrönten Häupter in Europa hinarbeiten würde. Er zog daraus die Schlussfolgerung, dass jedes Zugeständnis an eine Volkssouveränität durch repressive Mittel verhindert werden müsste. 1829 heiratete Wilhelm Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, mit der er zwei Kinder zeugte.

Sein Hang zum Militär spiegelte sich in vielen seiner Entscheidungen wider, so sprach er sich während der Märzrevolution 1848 für ein gewaltsames Vorgehen gegen die Demonstranten aus. Empört forderte das Volk ihn von der Thronfolge auszuschließen, weshalb Friedrich Wilhelm VI. seinen Bruder drängte ins Exil nach England zu gehen. Wilhelm gab nach und reiste nach London. Nur ein Jahr später, kurz nach seiner Rückkehr, ließ er dann als Oberbefehlshaber die Revolution in der Pfalz und in Baden blutig niederschlagen. Gleichzeitig begann sich durch die Revolution 1848/49 und seinen Aufenthalt in Koblenz als Militärgouverneur des Rheinlandes und Westfalens Wilhelms Einstellung gegenüber einer konstitutionellen Monarchie zu mäßigen. Der deutsche Nationalismus wurde für ihn zunehmend zu einem politischen Machtinstrument für die Monarchie. Seitdem sein Vater ihn 1840 zum offiziellen Nachfolger seines Bruders ernannt hatte, übernahm Wilhelm 1858 für seinen erkrankten Bruder die Regentschaft. 1861 wurde er König von Preußen.

Wilhelm I. arbeitete als König schnell auf eine äußerst konservative Heeresreform hin. Er wollte keine parlamentarischen Einschränkungen seiner militärischen Befehlsgewalt hinnehmen, was im Abgeordnetenhaus in einem Verfassungskonflikt mündete. Daraufhin entwickelte er eine starke Abneigung gegen den preußischen Landtag und übertrug diese abwehrende Haltung auch auf spätere oppositionelle Parteien im deutschen Landtag. 1862 berief Wilhelm schließlich den preußischen Botschafter Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten um im Kampf gegen das Parlament Unterstützung zu erhalten. Mit Bismarcks Unterstützung wurde der Verfassungskonflikt schließlich 1866 beigelegt. Zusätzlich sorgten der Deutsch-Dänische Krieg von 1864, der Preußisch-Österreichische Krieg von 1866 und der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 letztendlich dafür, dass Preußen seine Vormachtstellung weiter ausbauen konnte.  

Nach der Reichsgründung wurde Wilhelm 1871 im Schloss Versailles bei Paris zum Deutschen Kaiser proklamiert. Tatsächlich erwies sich die genaue Titelbezeichnung im Vorfeld als schwierig, da Wilhelm als „Kaiser von Deutschland“ ausgerufen werden wollte. Um die deutsche Einheit nicht zu gefährden, welche noch nicht völlig gesichert war, plädierte Bismarck für die Anrede „deutscher Kaiser“. Der Konflikt wurde am Ende umgangen, indem der Großherzog von Baden den frisch gekrönten Monarchen einfach als „Kaiser Wilhelm I.“ ausrief. Die Regierungsgeschäfte überließ der neue Kaiser seit den 1870er Jahren altersbedingt stärker seinem Ministerpräsidenten und Reichskanzler. Wilhelm I. legte seinen Fokus stattdessen mehr auf öffentliche Auftritte. Auch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends. Wilhelm I. starb am 9. März 1888. Sein Sohn und Nachfolger Wilhelm überlebte ihn nur 99 Tage, bevor er seiner Krebserkrankung erlag. Somit bestieg Wilhelms Enkel als Wilhelm II. im sogenannten Dreikaiserjahr den Thron.

Weitere Produktinformationen

Herkunft Deutschland
Prägestätte Frankfurt
Erhaltung f.st
Material AG
Material Silber
Raugewicht

18,46g

Literatur T. 270, AKS 99

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