Kleinasien

Die frühesten Wurzeln der griechischen Besiedlung Kleinasiens reichen bis in die Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. zurück: Mykenische Griechen lebten in Städten wie Milet und Ephesos. Griechische Ionier und Dorer begannen dann im 11. und 10. Jh. eine Kolonisierung der kleinasiatischen Westküste und später dann auch der nördlichen Küsten am Schwarzen Meer. Die allgemein gebräuchliche Einteilung in Landschaften wie Troas, Ionien und Lydien gehen auf diese Wanderungsbewegungen zurück und zeigen den wachsenden Einfluss der Griechen im östlichen Mittelmeerraum.

Kleinasien gilt gemeinhin als Geburtsort der Münzprägung: Wohl im Laufe des 7. Jhs. v. Chr. kamen kleine Kugeln aus Elektron ohne weitere Verzierung in Gebrauch. Das Metall liegt als natürliche Legierung von Silber und Gold in den Flussläufen Kleinasiens vor. Ob es die ionischen Griechen oder ihre östlichen Nachbarn – die Lyder – waren, die als erste diese Stücke zum Zahlungsverkehr nutzten, lässt sich heute zwar nicht mehr feststellen. Aber der lydische König Kroisos (um 560 – 546 v. Chr.) – bis heute der sprichwörtliche Inbegriff von Reichtum –  führte zum ersten Mal in der Geschichte des Gelds eine bimetallische Währung in Gold und Silber ein. In späteren Zeiten ist Kleinasien vor allem für seine zahlreichen Prägungen in Silber bekannt, worunter die Nachahmungen der Tetradrachmen von Alexander dem Großen sicher die geläufigsten sind.