Preußen
5 Mark 1903
Av.: Kaiser Wilhelm II.
Rs.: Adler
Prägestätte: Berlin
Geprägt von 1891-1908
Historisches:
Wilhelm II., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Albert Viktor von Preußen (1859-1941), aus dem Haus Hohenzollern war von 1888 bis 1918 letzter Deutscher Kaiser und König von Preußen. Er folgte 1888 im sogenannten Dreikaiserjahr seinem nur 99 Tage herrschenden Vater Friedrich III. und seinem Großvater Wilhelm I. auf den Thron Preußens und des Deutschen Reiches. Mütterlicherseits war er als Enkel von Königin Victoria mit dem britischen Königshaus verwand. Seit seiner Geburt litt Wilhelm II. an einer linksseitigen Armplexus-Lähmung, welche zur Folge hatte, dass sein linker Arm in der Entwicklung zurückblieb und später deutlich kürzer war.
Wilhelm II. besaß eine sehr traditionelle Herrschaftsauffassung und hatte deshalb wenig Verständnis für das Konzept der konstitutionellen Monarchie. So bestand der Kaiser darauf, die Tagesgeschäfte persönlich zu übernehmen und verursachte im Laufe seiner Regierungszeit mehrere innen- und außenpolitische Krisen. Das Markenzeichen der nach ihm benannten wilhelminischen Ära waren der starke Ausbau der Kaiserlichen Marine sowie die damit verbundene Weltpolitik, welche schließlich in den Ersten Weltkrieg gipfelte. Der Parlamentarisierung des Reiches stimmte Wilhelm II. erst 1918 zu, als die Niederlage Deutschlands unabwendbar wurde. Nach diesen Oktoberreformen war der Reichskanzler nun gegenüber dem Reichstag verantwortlich und nicht wie früher ihm.
Während des Ersten Weltkrieges war der Kaiser von der Obersten Heeresleitung weitgehend ausgeschlossen, er nahm hauptsächlich repräsentative Aufgaben wahr. Dadurch verlor Wilhelm II. immer mehr an Ansehen und seine Stellung als Kaiser wurde angesichts der drohenden Niederlage unhaltbar. Zusätzlich verlangte der US-Präsident Woodrow Wilson noch vor der Aufnahme eines Waffenstillstandes den Thronverzicht des Kaisers. Als schließlich die Novemberrevolution auch Berlin erreichte, verkündete Max von Baden die Abdankung des Kaisers, ohne dies zuvor mit Wilhelm abgesprochen zu haben. Nur wenige Stunden später wurde in Deutschland die Republik ausgerufen und der abgesetzte Monarch floh aus dem belgischen Spa ins niederländische Exil. Erst dort dankte er formell ab. Zeit seines Lebens gewährte das niederländische Königshaus und die Regierung Wilhelm II. Asyl und wiesen sämtlich Auslieferungsgesuche der Entente-Mächten zurück. Der abgesetzte Kaiser des Deutschen Reiches und König von Preußen starb 1941 in den Niederlanden, ohne jemals wieder deutschen Boden betreten zu haben. Seine Hoffnung, die Monarchie in Deutschland zu restaurieren, erfüllte sich nicht.
