Honorius, 395-423

Honorius, 395-423

Honorius war weströmischer Kaiser von 395 bis zu seinem Tod im Jahre 423. Er war der Sohn von Theodosius I. und seiner ersten Frau Aelia Flacilla. Nach dem Tod seines Vaters teilte er sich die Herrschaft über das nominell ungeteilte Reich mit seinem älteren Bruder Arcadius, der in Konstantinopel residierte. Die Söhne des Theodosius  waren aber eher in Rivalität zueinander vereint denn in brüderlicher Zuneigung.

Die Herrschaft des Honorius war von einer Vielzahl von Plagen heimgesucht: Überall im Reich brachen meist kurzlebige Revolten aus und es gab einen Gegenkaiser in Britannien, einen in Gallien und einen in Hispanien. Die Rheingrenze brach zeitweise zusammen. Und die Westgoten unter ihrem König Alarich fielen immer wieder ins Reich ein und ihnen gelang das Undenkbare: das erste Mal seit 800 Jahren eroberten Barbaren Rom und plünderte die Stadt drei Tage lang.

Einer historischen Anekdote zufolge soll dies den Kaiser kaum berührt haben: er sorgte sich weit mehr um das Wohlergehen seines Lieblingshuhns Roma als mordbrennende Barbaren in der altehrwürdigen Stadt.

Die Münzprägungen des Honorius waren von einer gewissen Eintönigkeit bestimmt. Der goldene Solidus war weiterhin die Leitwährung, dessen Reinheit eifersüchtig gehütet wurde. Die Münzbilder sprechen von der Glorie des römischen Heeres, den Sieg über die barbarischen Horden und den Kaiser als Garant für den Zusammenhalt und Prosperität des Reiches.