Dieses Set enthält drei Münzen der Hansestadt Lübeck:
48 Schilling 1752, ca. 41mm, ca. 27,01g, ss
Av. Stadtwappen in verschnörkeltem Rahmen, Mzz. JJJ unten, Jahr, Nominal
Rv. Bekrönter Doppelkopfadler mit geöffneten Schwingen und “48” auf Brust
32 Schilling 1731-1748, ca. 39mm, ca. 18,18g, ss
Av. Nominal zwischen gekreuzten Palmzweigen, Jahr, unten Stadtwappen, Mzz. JJJ
Rv. Bekrönter Doppelkopfadler mit geöffneten Schwingen und “32” auf Brust, Wappen darunter
32 Schiling lübisch 1796-1797, ca 39mm, ca. 18,35g, ss
Av. Nominal zwischen Rosetten, unten Stadtwappen, teilt Jahr, “LÜBISCH COURANTGELD”
Rv. Bekrönter Doppelkopfadler mit geöffneten Schwingen und “32” auf Brust, Wappen darunter
Zusätzliche Angaben | Box & Zertifikat |
Material | Silber |
HANSESTADT LÜBECK – die Königin der Hanse
Im Gebiet des heutigen Lübeck befand sich eine um 1070 angelegte slawische Burg mit dem Namen Buku. Um 1100 entstand ein Burgwall mit einer Siedlung Linbice, die später Oldenlubecke, also Alt-Lübeck genannt wurde, an der Einmündung der Schwartau in die Trave, etwas unterhalb des heutigen Lübeck.
Unter Gottschalk (1043-1066) und Heinrich (1093-1127) war Alt-Lübeck slawischer Fürstensitz. Später kam es an Vizelin, den Bischof von Oldenburg und 1226 an die neue Stadt Lübeck. Diese ist 1143 von dem Schauenburger Graf Adolf II. von Holstein gegründet worden. Heinrich der Lowe gab Lübeck eine städtische Verfassung und eigenes Recht, das beispielhaft für viele Städte, besonders im Osten, wurde. Er machte es auch zum Bischofsitz und ließ den Dom erbauen.
1201-1225 war Lübeck unter dänischer Herrschaft. Kaiser Friedrich II. erhob es 1226 zur Reichsstadt und sprach neben der Bestätigung der von seinen Vorgängern verliehenen Privilegien zugleich das Recht aus, mit dem Namen des Kaisers Münzen zu prägen. 1234 erfocht Lübeck seinen ersten Seesieg über Dänemark. Es gelangte zu großer Blüte und für mehr als 200 Jahre zu wirtschaftlichem und kulturellem Einfluss im gesamten Ostseeraum. Ende des 13. Jahrhunderts schwang sich die Stadt sogar zur Führerin der Hanse auf. Lübeck war die geborene Königin der Hanse: durch Lage und Geschichte.
Lübeck war von Anfang an Herz und Hirn der Städte; sein Pulsschlag durchströmte alle, und sein Geist formte ihr Denken – in Lübeck wurde die Hanse am meisten vorgedacht. An Bedeutung gewann Lübeck auch durch den Handel mit Nowgorod. Es war zu Beginn der größte Markt an der östlichen Ostsee. In der bevölkerungsreichen Wolchowregion herrschte einer der größten Nachfrage an Produkten des Westens.
Nachdem 1361 Visby, der erste Hauptort der Hanse, vom dänischen König Waldemar IV. Atterdag erobert worden war, wurde Lübeck nach dem Ersten und dem Zweiten Waldemarkrieg zum neuen Hauptort der Hanse (auch Königin der Hanse genannt), die sich im 13. Jahrhundert zur Städtehanse gewandelt hatte. Lübeck entwickelte sich in Folge zur zeitweise wichtigsten Handelsstadt im nördlichen Europa. Es entstand der Verband der wendischen Städte unter Lübecks Führung. Kaiser Ludwig der Bayer verlieh Lübeck 1340 das Goldmünzrecht. 1356 fand der erste allgemeine Hansetag in Lübeck statt. Mit dem Frieden von Stralsund erreichte Lübeck den Höhepunkt seiner Macht im Ostseeraum. Im 14. Jahrhundert war Lübeck neben Köln und Magdeburg eine der größten Städte des Reiches.
1530/31 führte J. Bugenhagen die Reformation ein. Mit dem Frieden von Stettin 1570 nach einem erfolglosen Krieg der Hanse zusammen mit Dänemark gegen Schweden endete die politische Bedeutung der Stadt. Der 1629 geschlossene ,,Lübecker Friede" zwischen Kaiser Ferdinand und König Christian IV. von Dänemark beendete die zweite Phase des 30jahrigen Krieges. 1806 besetzten die Franzosen die Stadt, im Dezember 1813 wurde sie wieder frei und selbstständig. 1866 trat Lübeck dem Norddeutschen Bund bei, 1868 dem Deutschen Zollverein und 1871 als Bundesstaat dem Deutschen Reich. Seit 1937 gehört die Stadt zu Schleswig-Holstein.
Die Numismatik hat der Stadt Lübeck den sogenannten „lübischen Fuß“ zu verdanken. Nach diesem Münzfuß prägten die Hansestädte bis zur Einführung der Reichswahrung. So galt 1566 der Reichstaler 32 Schillinge, später dann (ab 1726) 48 Schillinge lübisch. Damit entsprach 34 Mark lübisch der sonst gebräuchlichen kölnischen Gewichtsmark.