Theodosius II., 408-450

Theodosius II., 408-450

Theodosius II. war von 408 bis zu seinem Tod im Jahre 450 oströmischer Kaiser. Er war der einzige Sohn des Kaisers Arcadius und seiner Frau Aelia Eudoxia. Im Alter von sieben Jahren folgte er seinem Vater auf den Thron – zum Augustus war er bereits 402 ernannt worden, als er nur wenige Monate alt war.

Anfangs übernahm der Prätorianerpräfekt Anthemius die Vormundschaft. Nach seinem plötzlichen Verschwinden im Jahre 414 übernahm die Schwester des Theodosius – Aelia Pulcheria – die Regentschaft. Die streng gläubige Christin schwor ewige Jungfräulichkeit, um etwaige Anwärter um ihre Hand abzuschrecken und so den Thron für ihren Bruder zu sichern. Spätestens in den Jahren um 420 regierte Theodosius aber weitgehend eigenständig, wenn er auch seiner Schwester, seiner Frau Aelia Eudocia und diversen Günstlingen oft freie Hand in Belangen des Hofes ließ.

Seine Herrschaft brachte dem Reich einen kulturellen Aufschwung, die sog. Theodosianische Renaissance: Klassische griechische Bildung galt als Statusmerkmal der Eliten, die Dichtkunst erlebte eine Blüte und im Codex Theodosianus sammelte er alle gesetzlichen Erlasse seit der Zeit Konstantins I. Auch in christlichen und kirchlichen Angelegenheiten tat er sich hervor: So ließ er das Zeusheiligtum von Olympia schließen und damit die Olympischen Spiele offiziell einstellen und das von ihm einberufene Konzil von Ephesos von 431 erklärte Maria zur Gottesgebärerin.

Die Goldmünzen von Theodosius wie Solidi und Tremisses sind konservative Prägungen, welche die Familientraditionen fortsetzen. Münzbilder wie die thronende Konstantinopolis oder die tanzende Victoria mit Kreuzglobus kombiniert mit Umschriften wie GLORIA, SALUS und SECURITAS sprechen von machtbewusster Herrschaft und dem Pflegen von Wohlstand und Ruhe im Inneren.