Zum 100. Todestag Goethes. Nur ein Jahr geprägt!
Weimarer Republik
5 Reichsmark 1932 A
Av.: Goethe
Rs.: Adler
Prägestätte: Berlin
Historisches:
Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe (1749-1832), war ein deutscher Dichter und Naturforscher. Sein literarisches Werk umfasst Lyrik, Dramen, Epik, autobiografische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.
Auf Wunsch des Vaters studierte Goethe zunächst Rechtswissenschaft und arbeitete in Wetzlar als Advokat. Nebenbei folgte er seiner Neigung der Dichtkunst. Als Literat erhielt er 1773 große Anerkennung für „Götz von Berlichingen“ und 1774 für den Briefroman „Die Leides des jungen Werthers“. Letzterer brachte Goethe auch internationalen Ruhm ein. Mit 26 Jahren wurde er an den Hof von Weimar eingeladen, wo er sich schließlich für den Rest seines Lebens niederlies. Als Freund und Minister von Herzog Carl August übernahm der Dichter politische und administrative Ämter. Zudem leitete er das Hoftheater in Weimar. 1832 starb Goethe mit den angeblich letzten Worten: „Mehr Licht!“ in Weimar.
In der Weimarer Republik wurde Goethe als geistige Grundlage des neuen Staates beschworen. So verkündete 1919 der spätere Reichspräsident Friedrich Ebert man müsse die gesellschaftlichen Probleme in dem Geiste behandeln, wie es Goethe im zweiten Teil von „Faust“ und in „Wilhelm Meisters Wanderjahren“ getan habe. Dieser „Geist von Weimar“ sollte einen Gegensatz zum überwunden geglaubten „Geist von Potsdam“ darstellen. Die praktische Umsetzung dieses Bekenntnisses blieb jedoch aus. Stattdessen kritisierte die politische Linke den Geniekult rund um Goethe und auch bekannte Größen wie Bertolt Brecht äußerten sich kritisch gegenüber dieser idealisierten Vorstellung. Es gab jedoch auch bedeutende Schriftsteller, wie Hermann Hesse, Thomas Mann und Hugo von Hofmannsthal, die der linken Klassikerschelte ein positives Goethebild entgegensetzten.
