Friesach, Anonym 1150 - 1200, Pfennig

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Friesach, Erzbischöflich salzburgische Münzstätte, Anonym 1150 - 1200, Pfennig

Av.: Büste des Erzbischofs von vorne, FRIACENSIS
Rs.: Kirchengiebel mit zwei Türmen, darüber ein Kreuz

 

Historisches 

Das Münzrecht der Münzstätte Friesach leitete sich nicht wie bei der Münzstätte Salzburg von dem Privileg Ottos III. von 996 her, sondern von dessen Vater, Otto II. Dieser verlieh das Münzrecht in Memleben der Witwe Imma bereits 975 für Lieding nordöstlich von Gurk, wo sie einen Klosterbau begonnen hatte. Auf dem Erbweg ging das Münzrecht später an das Gurker Nonnekloster über. Als dieses 1070 aufgelöst wurde, bekam Erzbischof Gebhard (1060 - 1088) das Münzrecht, zusammen mit den anderen Hoheitsrechten und den reichen Stiftungsgütern. Nach der Errichtung des Bistums Gurk erteilte König Heinrich IV. dem Erzbischof die Erlaubnis, sich das Liedinger Münzrecht vorzubehalten und dieses auch an einem anderen Ort auszuüben. Dies geschah im 12. Jahrhundert in Friesach als der Salzbuger Erzbischof Konrad I. (1106 – 1147) dort 1125 eine Münzprägestätte errichten ließ.

In der Kärntner Stadt Friesach ließ der Erzbischof die Friesacher Pfennige schlagen, in Laufen an der Salzach ließ er eine zweite Münzstätte eröffnen. Beide Münzstätten begannen mit der Ausmünzung etwa zur gleichen Zeit. Friesach besaß den Vorteil, dass die Stadt damals das Verwaltungszentrum der weiträumigen Salzburgischen Besitzungen in Kärnten beherbergte. Zudem lag es nahe Zeltschach, wo ergiebige Silbergruben zur Verfügung standen. Im Vergleich zur Münzstätte Salzburg war Friesbach produktiver und hatte einen größeren Aktionsradius.

Vorbild der Friesacher Gepräge war zuerst die alte und später die reformierte Kölner Mark. Dies war kein Zufall, da aus Köln früh Eingewanderte als Münzgewicht und Münzfuß ihre Kölner Mark mitbrachten. Diese Gruppe stellte auch den ersten bekannten Münzmeister aus dem Jahr 1144. Deshalb stellten die ersten Friesacher Pfennige eine grobe Nachbildung der Kölner erzbischöflichen Gepräge dar.

Bis 1168 konnte die Friesacher Münzstätte ungestört ihrer Arbeit nachgehen. Im Zuge politischer Veränderungen wurden Urkunden gefälscht, von denen sich zwei gegen die Münzstätte Friesach richteten. Dadurch ging das Münzrecht an die Gurker Bischöfe über. Im Jahr 1195 änderte Kaiser Heinrich VI. dies auf Bitten des Erzbischofs Adalbert III. (923 – 935). Daraufhin durften ausschließlich die Münzstätten des Salzburger Erzbischofs Münzen auf Salzburger Art prägen, wodurch die Friesacher Prägung gegen unberechtigte Nachahmungen theoretisch geschützt wurde.

Die Blütezeit der Münzstätte fiel in die Regierungszeit von Eberhard II. von Regensburg (1200-1246). In dieser Zeit entwickelte sich Friesach zur zweitgrößten Stadt des Erzbistums Salzburg und zur wichtigsten Stadt in Kärnten. Um 1350 hört die Prägung der Friesacher Münzstätte auf. Die Nebenmünzstätten in Kärnten und in der Südsteiermark war aber weiterhin in Betrieb.

 

 

 

 

Weitere Produktinformationen

Herkunft Österreich
Prägestätte Erzbischöflich salzburgische Münzstätte Friesach
Erhaltung ss
Material Silber
Raugewicht

1,1g

Literatur Bonh. 2127

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