Römisches Reich, Caracalla, 198-217, AE As (217)
TRP XX = 217
Vs. Belorb. Brb. r.
Rs. Löwe n.l. mit Strahkenkranz hält Blitzbündel im Maul
Historisches
Caracalla (geboren als Lucius Septimius Bassianus; *188 in Lugdunum, dem heutigen Lyon; †217 in Mesopotamien)
Er war von 211 bis zu seinem Tod 217 römischer Kaiser.
Caracallas Vater Septimius Severus, war der Begründer der sog. severischen Dynastie und erhob seinen Sohn 197 zum Mitherrscher. Nach dem Tod des Vaters 211 trat er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Geta die Nachfolge an, den er wenig später ermorden ließ. Die Anhänger Getas ließ verfolgen und ebenfalls ermorden.
Caracalla kümmerte sich vor allem um militärische Belange und begünstigte die Soldaten. Damit setzte er einen schon von seinem Vater eingeschlagenen Kurs fort, der auf die Epoche der Soldatenkaiser vorauswies. Wegen des Mordes an Geta und dessen Parteigängern sowie der allgemeinen Brutalität seines Vorgehens gegen jede tatsächliche oder vermeintliche Opposition wurde er von der zeitgenössischen senatorischen Geschichtsschreibung sehr negativ beurteilt. Bei den Soldaten hingegen erfreute er sich offenbar großer Beliebtheit, die über seinen Tod hinaus anhielt und zum Scheitern seines Nachfolgers beitrug.
Bei der Vorbereitung eines Feldzugs gegen die Parther wurde Caracalla von einer kleinen Gruppe von Verschwörern ermordet. Da er kinderlos war, starb mit ihm die männliche Nachkommenschaft des Dynastiegründers Septimius Severus aus. Später wurden jedoch die Kaiser Elagabal und Severus Alexander kontrafaktisch als uneheliche Söhne Caracallas ausgegeben.
Die Maßnahmen, mit denen Caracalla in erster Linie der Nachwelt in Erinnerung blieb, waren der Bau der Caracalla-Thermen und die Constitutio Antoniniana, ein Erlass von 212, mit dem er fast allen freien Reichsbewohnern das römische Bürgerrecht verlieh. Die moderne Forschung folgt weitgehend der ungünstigen Beurteilung seiner Regierungszeit durch die antiken Quellen, rechnet aber bei den Angaben der ihm feindlich gesinnten Geschichtsschreiber mit Übertreibungen.
