Kushan, Kipanada 330-360, AV Stater
Av.: König mit Trident vor Altar
Rs.: Göttin Ardoksho
Historisches
Das Reich der Kushan erstreckte sich vom Aralsee bis zum Golf von Bengalen. Es war eines der größten Herrschaftsgebiete der Spätantike, existierte allerdings nur rund 200 Jahre und ist deshalb weitgehend unbekannt. Die Reichsgründer waren ein Zweig der Yuezhi-Konföderation, einem indoeuropäischen Nomadenvolk. Ursprünglich lebten die Yuezhi im Grasland des ostzentralasiatischen Tarimbeckens bis sie von Xiongnu um 176 – 160 v. Chr. nach Westen vertrieben wurden.
Die Kushanfürsten ließen sich am mittleren Oxus (heute Amudarja) nieder und eroberten von dort aus Baktrien. Dadurch kam das Nomadenvolk mit Alexander dem Großen in Berührung, welcher die Region zwischen 329 und 327 v. Chr. erobert hatte. Da in Baktrien das griechische Alphabet benutzt wurde übernahmen die Kushan die Schriftzeichen. Dies spiegelt sich auch in der Münzprägung wieder, welche hellenistische Merkmale mit griechischer Schrift und Herrschergestalten im Stile Alexanders aufweisen.
Von Baktrien aus dehnte sich das Territorium der Kushan über den Hindukusch nach Süden aus und ließen sich in Mes Aynak nieder. Unter dem buddhistischen Kaiser Kanishka (127 – 151 n. Chr.) erreichte das Imperium seine größte Ausdehnung und erstreckte sich von China bis Nord- und Ostindien und Teile Pakistans. Nach dem Tod von Kaiser Vasudeva I. im Jahr 225 n. Chr. spaltete sich das Reich in einen westlichen und einen östlichen Teil. Die Kushaner im westlichen Gebiet wurden bald von persischen Sassaniden besiegt. Der östliche Teil wurde um 270 n. Chr. unter lokalen Fürsten unabhängig und schließlich von dem Gupta-Reich unterworfen.
Kipanada war wahrscheinlich ein lokaler Herrscher in der Gegend von Taxila im östlichen Kushanreich. Er ist für seine Goldmünzen bekannt.
Ardoksho ist die kushanische Göttin des Glückes. Sie wird gleichgesetzt mit der römischen Göttin Fortuna oder der griechischen Göttin Tyche, deren Ikonographie sie verwendet. Das Tragen einer Münze mit dem Bild von Ardoksho zieht angeblich Geld, Reichtum und Glück an.
Sassaniden, Sapur I., AV Dinar o.J.