Bayern, Maximilian II. Emanuel, 1679-1726, Reichstaler 1694
Vs. Geharn. und drap. Brb. r.
Rs. Sitzende Madonna mit Jesuskind neben Wappen
Historisches
Zu dem Begriff der sog. Madonnentaler
Madonnentaler sind Taler, die als Bild Maria, die Mutter Gottes zeigen.
Die Münzen wurden in vielen Varianten von zahlreichen Ländern ausgegeben. Meist wird Maria thronend mit Kind, teilweise betend („Maria orans“), stillend („Maria lactans“) oder als „Nikopoia“ (stehend mit Kind) dargestellt. Auf manchen Münzen wird sie auch als „Immaculata“ gezeigt, dies kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚Die Unbefleckte‘. Es soll für Marias unbefleckte Empfängnis stehen.
Viele der deutschen Madonnentaler entstanden im Zuge der Gegenreformation zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Andere Bezeichnungen für diese Münze, die jedoch nicht häufig verwendet werden, sind Marientaler und Mariataler.
Ein weiterer Begriff ist „Sautaler“, da die Bevölkerung zu Zeiten der Regentschaft von Maximilian III. Joseph, ein Schwein mit einem Taler bezahlte.
Der Begriff Madonnentaler ist ein volkstümlicher Sammlerbegriff und leitet sich daraus ab, dass Maria, die Mutter Jesu nach der christlichen Lehre der Dreifaltigkeit, auch die Mutter Gottes ist, da Jesus gleichzeitig als Mensch und Gott gesehen wird.
In künstlerischen Darstellungen, die Maria mit Kind oder alleine zeigen, wird Maria oft als Madonna bezeichnet. Dies kommt aus dem Italienischen und bedeutet ‚Meine Dame‘. Daher der Name Madonnentaler.