Würzburg

Würzburg

Würzburg wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt im Jahr 704 als Castellum Virteburch. 741 etabliert der Heilige Bonifatius hier ein Bistum und bestimmt Burkhard (ebenfalls später heiliggesprochen) zum ersten Bischof. Kaiser Friedrich Barbarossa erhob die Bischöfe von Würzburg zu Herzogen. Würzburg entwickelte sich zu einem bedeutenden Fürstbistum. Im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Zünften der Stadt und dem amtierenden Fürstbischof. Diese Spannungen resultieren schließlich in der Würzburger Zunfturkunde von 1373, der berühmtesten Zunfturkunde des Mittelalters. Mit ihr beziehen die Zunftmeister Stellung gegenüber dem Bischof und bekunden ihre Einheit und Unabhängigkeit.

Im Dreißigjährigen Krieg gelingt es Schweden das katholische Würzburg zu erobern. Die Besetzung dauert von 1631 bis 1634. In den Koalitionskriegen des späten 18. Jhs. und des frühen 19. Jhs. sollte Würzburg erneut unter fremde Herrschaft gelangen: Zweimal eroberten französische Truppen die Stadt und einmal fiel sie an Bayern. 1802 dankte der Fürstbischof als weltlicher Herrscher ab und sein Lehen wurde säkularisiert. 1806 endete dann die eigenständige Herrschaft dauerhaft, als Würzburg durch den Frieden von Pressburg im Großherzogtum Würzburg aufging. 1814 fiel Herzogtum und Stadt schließlich an Bayern.

Würzburg erhielt im Laufe des 11. Jhs. das Münzrecht. Geprägt wurden vor allem kleinere Silbermünzen wie Denare. Die frühesten bekannten Stücke stammen von Bruno von Kärnten (1034-1045). Sie zeigen das Monogramm seines Namens als Kreuz, an dessen Armen die Buchstaben angebracht sind. Bis ins 15. Jh. hinein blieb diese Art der Gestaltung erhalten und wurde stets wieder aufgenommen.  Münzen hatten eine beträchtliche Reichweite: eine von ihnen wurde auf den Färöer (Münzfund von Sandur) gefunden. Besonders beliebt vom 16. Jh. an war der sog. Körtling im Wert von nur 1/84 Gulden. Gerade auf den späteren Stücken findet sich häufig der Reichsapfel mit Wertangabe. Die prächtigen Taler vor allem des 17. Jhs. sprechen vom Machtbewusstsein der Fürstbischöfe.