Nürnberg

Nürnberg

Nürnberg ist das erste Mal im Jahre 1050 urkundlich bezeugt. Heinrich III. – römisch-deutscher König und Kaiser – verleiht der Stadt das Markt-, Zoll- und Münzrecht. Die günstige Lage an den Straßen für den Fernhandel, die Nord und Süd, Ost und West miteinander verbinden,  führte zu einem rasanten Aufstieg. Vor allem der Vertrieb der Waren aus Italien erwies sich als höchst lukrativ. 1219 wurde die Stadt zur Freien Reichsstadt erhoben. Kurz darauf bildete sich ein Stadtrat heraus, der auch die städtische Regierung stellte. Immer wieder fanden Reichstage in Nürnberg statt, von denen derjenige von 1355/56 der berühmteste ist. Auf diesem wurde die Goldene Bulle erlassen, das Reichsgrundgesetz. 1427 erwarb die Stadt die Reichswälder und die Burg Nürnburg von den Hohenzollern, den direkten Nachbarn. Auch deswegen kam es bis zum Ende des Reiches immer wieder zu Konflikten zwischen Stadt und Adelsgeschlecht. In Renaissance und Barock gehörte Nürnberg zu den reichsten und bedeutsamsten Städten des Reiches. Sie verlor ihren Status als freie Stadt 1806, als Reich aufgelöst wurde und ging an Bayern über.

Nürnberg ist seit der zweiten Hälfte des 12. Jhs. als Reichsmünzstätte belegt. Der Nürnberger Pfennig beherrschte ab der Mitte des 13. Jhs. das mittlere Franken. 1422 erteilte König Sigismund der Stadt das große Münzprivileg und bereits ein Jahr darauf wurden die ersten Schillinge geschlagen. Nur wenig später wurden auch die ersten Goldgulden ausgegeben. Mit dem Beitritt zur Augsburger Reichsmünzordnung von 1559 wurde der Reichsguldiner zu 60 Kreuzern zur Leitmünze der Nürnberger Wirtschaft für die nächsten zwei Jahrhunderte. Die Münze in Nürnberg war eine der aktivsten des gesamten Reiches und prägte auch für auswärtige Münzherren, die sich keine eigene Prägestätte leisten wollten oder konnten.