Lippe

Lippe

Die Geschichte der Herrscher zur Lippe lässt sich bis an den Anfang des 12. Jhs. zurückverfolgen. Die Familie nannte sich nach ihrem Stammsitz am Oberlauf des gleichnamigen Flusses. Die Brüder Bernhard I. und Hermann I. „de Lippia“ waren die ersten namentlich bekannten Vertreter des Geschlechts. Der Sohn Hermanns – Bernhard II. – war nach dem Tod seines Vaters 1167 Herrscher über das Gebiet und verstand sich darauf, es durch geschicktes politisches Agieren stetig zu erweitern. 1185 gründete er die Stadt Lippestadt und 1192 Lemgo. Beide Städte sollten bis zum Ende des Gebietes als eigenständige Herrschaft im Jahre 1946 die wichtigsten des Landes bleiben.

Simon V. (1511-1536) war nachweislich der erste Graf zu Lippe, obwohl eine offizielle Ernennung durch den Kaiser wohl nicht stattfand. Obgleich gläubiger Katholik konnte er nicht verhindern, dass Lippe zu dieser Zeit wird lutherisch wird. Im 17. Jh. spaltet sich das Geschlecht in mehrere Nebenlinien wie Schaumburg-Lippe (ab 1647). Graf Georg Wilhelm (1784–1860) trat 1807 dem Rheinbund bei und wurde so faktisch zum Fürsten erhoben. 1815 trat Lippe dem Deutschen Bund bei und wurde nach 1871 Teil des Deutschen Reiches.

In Lippe prägten die Herrscher bis ins 14. Jh. fast nur Pfennige, auch in Nachahmung der Gepräge aus den Nachbargebieten. Danach überschwemmten unterschiedlichste Silber- und Goldmünzen aus dem „Ausland“ (wie Hessen und Thüringen, aber auch Frankreich oder den Niederlanden) den Geldumlauf des Gebietes und die eigene Produktion bricht ab. Um eine gewisse Vergleichbarkeit der Nominale zu gewährleisten, gingen die Städte dazu über, die fremden Münzen mit Gegenstempeln zu versehen. Diese Phase reichte bis zum Anfang des 16. Jhs. Danach werden vor allem Kupfer-Pfennige geschlagen. Gegen Ende des 17. Jhs. werden auch Taler gefertigt.