Brasilien

Brasilien

Mit der Landung von Pedro Alvares Cabral am 22. April 1500 beginnt in Brasilien die portugiesische Kolonialzeit. Der Entdecker nahm das Land für Emanuel I. in Besitz. Benannt wurde die Kolonie nach dem Hauptexportgut der Zeit, dem Brasilholz. Das Rotholz (port. pau brasil = glühendes Holz) wurde hauptsächlich zur Gewinnung eines brillanten Farbstoffs genutzt.

Bis ans Ende des 18. Jhs. war Brasilien vor allem eine reiche Einkommensquelle, die durch die Ausbeutung von Land und Leuten sprudelte: Sklaven bewirtschafteten Plantagen und Minen und gewonnen so Zuckerrohr und Gewürze, Gold und Diamanten für die portugiesische Krone.

1807 floh die Königsfamilie vor napoleonischen Truppen aus Lissabon nach Rio de Janeiro. Die Kolonie avancierte damit zum gleichberechtigten Teil des Vereinigten Königreichs von Portugal, Brasilien und den Algarven. Der Wiener Kongress von 1815 bestätigte diese Entwicklung auch formal.

1822 – nach Forderungen zur Rückkehr zum Koloniestatus – setzte sich Prinz Pedro an die Spitze einer Unabhängigkeitsbewegung, die bereits viele Teile Südamerikas erfasst hatte. Noch im selben Jahr bestieg er als Pedro I. den neugeschaffenen Kaiserthron von Brasilien.

Nach einem Militärputsch wurde der zweite Kaiser Pedro II. 1889 abgesetzt und die Republik der Vereinigten Staaten von Brasilien gegründet. Die sog. Alte Republik bestand bis 1937, als Getúlio Dornelles Vargas den Estado Novo – den Neuen Staat – ausrief und sich als „wohlwollender Diktator“ an die Spitze des Landes stellte. Im August 1954 forderte das Militär seinen Rücktritt, sein Vize übernahm sein Amt am 24. und am Folgetag begingt Vargas Selbstmord.

In der Kolonialzeit Brasiliens prägten die Herrscher den Real wie auch in Portugal. Die kolonialen Ausgaben tragen nur im höchsten Nominal von 6400 Reis in Gold das Porträt des Monarchen. Die Münzen Brasiliens sind gut an den Rückseiten von denen Portugals zu unterscheiden: Die Weltkugel gekreuzt von einer Schärpe ziert alle Münzen bis in die Zeit des Kaiserreichs hinein. Die bekannteste Silbermünzen – 960 Reis – sind häufig Überprägungen von 8 Reales Stücken aus den spanischen Kolonien Südamerikas und bei Sammlern als Recunho bekannt.