Domitian, 81-96

Domitian, 81-96

Domitian (* 24. Oktober 51 in Rom; † 18. September 96 ebenda) war vom 14. September 81 bis zu 18. September 96 römischer Kaiser. Nach dem plötzlichen Tod seines Bruders Titus trat er ohne Umschweife die Nachfolge an. Er verfolgte die politischen Grundsätze seiner beiden Vorgänger weiter: Aufrechterhaltung eines guten Verhältnisses zu Senat und Volk, fiskalische Strenge ohne übermäßigen Geiz und monumentale Bauvorhaben in Rom selbst.

Im Lauf seiner Regierung verließ er sich immer weniger auf den Senat und stärkte die Rolle seines informellen Kronrats. Im Jahr 85 nahm das Amt des Zensors auf Lebenszeit an, was ihn dazu berechtigte Senatoren zu berufen und von ihren Pflichten zu entbinden. Eine Situation, welche die Senatsaristokratie nur wenig schätzte, musste sie nun noch mehr um ihren bereits geschwundenen Einfluss bangen.

Ab 83 gab es mehrere Unruhen an den nördlichen Grenzen des Reiches. Vor allem die Feldzüge gegen die Daker unter ihrem Herrscher Decebalus erregten den Unmut des Senats: Domitian entschied sich nach dem Kriegseintritt mehrerer kleinerer Stämme auf Seite der Daker zu Friedensverhandlungen. Das Ergebnis wurde von weiten Kreisen als schmählich empfunden, weil sie Rom nicht angemessen gerächt sahen: Decebalus unterwarf sich Rom und wurde zum Klientelfürsten ernannt. Dafür erhielt er zivile und militärische Unterstützung zur Konsolidierung seiner Herrschaft.

Trotz der Animosität zwischen ihm und dem Senat sollte Domitians Ende durch einen Verschwörung bei Hofe besiegelt werden: Am 18. September 96 wurde er in seinen Privatgemächern erstochen.

Domitian erwies sich als gewiefter Finanzpolitiker: Eine seiner ersten Maßnahmen war die Erhöhung der Silberreinheit der Denare von 90% auf 98%. Durch eine rigorose Steuerpolitik konnte er dieses Niveau immerhin 11 Jahre halten. Seine Münztypen blieben traditionell an denen seiner Vorgänger ausgerichtet, aber er zeigte eine Vorliebe für Minerva. Er sah die Göttin als seine persönliche Schutzherrin und verherrlichte sie auf einer Vielzahl von Münzen.