Hessen

Hessen

Der Name Hessen ist auf die allmähliche Wortwandlung des Stammesnamens der germanischen Chatten, über mehrere Zwischenschritte hin, zum heutigen Namen Hessen zurückzuführen. Das Territorium Hessens wurde seit der Erbteilung von 1567 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges immer von mehr als einem Staat beherrscht.

In Hessen konnte sich nicht wie in Sachsen, Bayern und Schwaben ein eigenes Stammesherzogtum etablieren. Hessen wurde ab dem 6. Jahrhundert weitgehend von den Franken kolonialisiert und als Königsland annektiert. Es wurde in Gaue aufgeteilt und von Gaugrafen im Auftrag des jeweiligen Königs verwaltet.

Nach dem Aussterben der Ludowinger in männlicher Linie 1247 erstritt im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg (1247–1264) die Tochter des letzten thüringischen Landgrafen, Sophie, verheiratet mit dem Herzog Heinrich II. von Brabant, für ihren Sohn Heinrich, den späteren Heinrich I. von Hessen, die Unabhängigkeit Hessens.

1292 belehnte König Adolf von Nassau Landgraf Heinrich mit der Reichsburg Boyneburg und mit der ihm vorher von Heinrich aufgetragenen Stadt Eschwege und erhob die Landgrafschaft Hessen damit zum Reichsfürstentum. Im Heiligen Römischen Reich galten auch die Herrscher der anderen hessischen Lande als Fürsten. Zum Ende der hessischen Herrschaft regierte das Haus Hessen in Hessen-Kassel bis 1866 und in Hessen-Darmstadt bis 1918.